Alex Backhaus
Berufsunfähigkeitsversicherung mit Vorerkrankungen und Psychotherapie möglich?
Ist die Beantragung einer Berufunfähigkeitsversicherung mit Vorerkrankungen möglich? Wie verhält sich die Antragsstellung einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer Psychotherapie? Was gibt es zu beachten?
In folgendem Beitrag haben wir das der Thema Berufsunfähigkeitsversicherung mit Vorerkrankungen detailliert behandelt. Zudem sind wir gesondert auf die Berufsunfähigkeitsversicherung mit Psychotherapie eingegangen. Diese Ergebnisse möchten wir gerne mit Dir teilen, damit du in Zukunft nicht in mögliche Fallstricke bei einer Antragsstellung kommst.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung schützt dich vor finanziellen Engpässen, wenn du deine berufliche Tätigkeit über einen bestimmten Zeitraum oder dauerhaft nicht mehr nachgehen kannst.
Die Ursachen für eine Berufsunfähigkeit sind vielfältig. Es gibt diverse Erkrankungen, insbesondere auch Nervenkrankheiten, die zum Tragen kommen. Das Risiko ist unterschiedlich hoch. Es hängt zudem auch mit der ausgeübten Tätigkeit und deinem Alter zusammen.
Bevor dich jeweilige Versicherer versichert, möchte er bei Antragsstellung prüfen, wie hoch dein zu versicherndes Risiko ist. Die Ergebnisse dieser Prüfung können eine Annahme ohne Probleme, Risikozuschläge oder auch Antragsablehnungen sein.
Inhaltsverzeichnis
Berufunfähigkeitsversicherung mit Vorerkrankungen möglich?
Berufsunfähigkeitsversicherung mit Psychotherapie - was tun?
Wie gibt man bei der Berufsunfähigkeitsversicherung Gesundheitfragen an?
Gibt es eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitfragen?
Berufsunfähigkeitsversicherung mit Vorerkrankungen möglich?
Wenn du eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen willst, musst du bei der Antragsstellung Gesundheitsfragen beantworten. Diese sind Bestandteil jeden Antrags einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Hierbei fragt der jeweilige Versicherer dein individuelles Risiko ab und bewertet wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass du berufsunfähig wirst.
"Jeder Versicherer hat Gesundheitsfragen, die sich jedoch im Detail ein wenig unterscheiden."
Die Fragestellungen zu den Gesundheitsangaben und Abfragezeiträume der Versicherer unterscheiden sich ein wenig voneinander. Somit kommen auch unterschiedliche Ergebnisse bei der Antragsprüfung zustande. Von einer normalen Annahme bis zur Ablehnung eines Antrags ist alles möglich.
Hat man nun eine bestimmte Vorerkrankung ist es wirklich empfehlenswert das individuelle Risiko vorher zu prüfen.
Mit anderen Worten kann man sagen, dass eine Antragsstellung für eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit Vorerkrankungen möglich ist. Es kommt jedoch immer auf die jeweilige Diagnose und genaue Ausprägung an. Ebenso wird betrachtet, welcher Beruf zum Zeitpunkt der Antragsstellung ausgeübt wird. Dieser kann nämlich ein Risiko senken, neutral gegenüberstehen oder erhöhen.
Tipp: Suche Dir einen professionellen Experten, der dein individuelles Risiko vor einer möglichen Antragsstellung prüft. So erzielst du bessere Ergebnisse bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit Vorerkrankungen.
Stelle niemals Test-Anträge bei den jeweiligen Versicherungsgesellschaften. Du kannst Dir damit den Weg zu deiner Absicherung verbauen.
Berufsunfähigkeitsversicherung mit Psychotherapie - was tun?
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit Psychotherapie abzuschließen ist so gut wie unmöglich.
Die Versicherer wissen um die Bedeutung: Ca. 33,51% aller Ursachen für eine Berufsunfähigkeit sind auf Nervenkrankheiten (Stand 2022) zurückzuführen.
Dabei geht es im Regelfall um verschiedene seelische Probleme. Und diese sind im Risiko für Versicherer schwieriger einzuordnen, als beispielsweise ein Knochenbruch oder eine Schilddrüsenüberfunktion. Dennoch habe ich in der Praxis erlebt, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung unter bestimmten Umständen versichbar ist.
"Eine anonymisierte Risikovoranfrage zur Ermittlung der Versicherbarkeit lohnt sich trotzdem."
Besonders in der Praxis erlebe ich wie vielschichtig eine bestimmte Vorerkrankung sein kann.
Eine psychische Erkrankungen oder derartige Beschwerden sind daher genau zu ermitteln:
Wie wurde die Erkrankung ärztlicherseits bezeichnet (Diagnose)?
Art der Beschwerden
Fand eine ambulante Behandlung statt? Zeitraum?
Art der ambulanten Behandlung
Ist die Behandlung (inkl. Medikamenteneinnahme, Gesprächstherapie usw.) abgeschlossen?
Fand eine stationäre Behandlung / Operation statt oder ist vorgesehen?
Art der stationären Behandlung / Operation
Ist eine Kur- oder Sanatoriumsbehandlung angeraten/vorgesehen?
Bestehen noch Beschwerden? Zeiträume
Folgen der Erkrankung
Bestand eine Arbeitsunfähigkeit?
Mit einer genauen und detaillierten Ermittlung der Daten kann auch eine anonymisierte Risikovoranfrage gestartet werden. Sollten bestimmte Angaben nicht vorhanden sein, sollten unbedingt entsprechende Informationen von Ärzten oder der Krankenversicherung eingeholt werden.
Es besteht übrigens Anspruch auf Einsichtnahme in die Krankenakte nach § 630g BGB.
Wie gibt man bei der Berufsunfähigkeitsversicherung Gesundheitsfragen an?
Ehrlich und so umfassend wie möglich.
Das ist wirklich wichtig, wenn du einen Antrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung stellst. Denn falsche Angaben oder noch schlimmer eine arglistige Täuschung können zur Leistungsfreiheit des Versicherers führen.
Die sogenannte Anzeigepflichtsverletzung ist im Übrigen eine häufige Ursache für die Leistungsfreiheit des Versicherers. Daher sollte man die im Antrag gestellten Fragen unbedingt wahrheitsgemäß beantworten. Denn spätestens im Leistungsfall kann der Versicherer die im Antrag gemachten Angaben überprüfen. Diese Frist endet nach aktuellen Urteilen nach 10 Jahren nach Antragsstellung.
"Bei falscher Beantwortung der Gesundheitsfragen in der Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es eine Verjährungsfrist von 10 Jahren. Dennoch ist es nicht empfehlenswert."
Angenommen dem Antragssteller ist bewusst, dass er ein so schwerwiegendes Risiko hat, dass er niemals eine Berufsunfähigkeitsversicherung erhalten würde.
Dennoch geht er das Risiko ein, täuscht den Versicherer mit seinen Angaben und zielt auf die Verjährungsfrist ab.
Erstens macht man sich damit nicht viele Freunde. Das größte Problem ist jedoch, dass 10 Jahre ein langer Zeitraum sind.
Und bei schwerwiegenden Vorerkrankungen kann innerhalb von 10 Jahren eine diagnostizierte Berufsunfähigkeit eintreten. Wenn das passiert, war alles umsonst. Ebenso die gezahlten Beiträge.
Besser man gibt die Angaben wahrheitsgemäß an und holt sich im Zweifel die Angaben der Ärzte und Informationen der Krankenversicherung ein.
Zusätzlich ist eine professionelle Risikovoranfrage mithilfe eines vertrauenswürdigen Experten empfehlenswert.
Das ist dann die beste Ausgangslage um einen Antrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung sauber aufzunehmen, um keine Probleme mit einer vorvertraglichen Anzeigepflichtsverletzung zu bekommen.
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Hier kannst du mit mir unverbindlich und kostenlos ein Erstgespräch vereinbaren.
Gibt es eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen?
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen wäre in der Tat praktisch, wenn man im Normalfall keine bekommt.
Allerdings ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen nicht möglich. Es gibt eine Reihe von Versicherer, welche Tarife mit verkürzten Gesundheitsfragen anbieten. Diese Angebote sollten, falls nötig, mit betrachtet werden. Denn in manchen Fällen passt das mit der eigenen Situation überein.
Allerdings sind diese Angebote an bestimmte Situationen oder Berufsgruppen geknüpft oder begrenzen beispielsweise die BU-Rentenhöhe.
Des Weiteren kann es keine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen geben, da es "unfair" gegenüber dem Kollektiv wäre. Mit dem Kollektiv ist die Versicherungsgemeinschaft gemeint. Denn gesündere Versicherte würden beispielsweise denselben Beitrag zahlen wie Versicherte mit Vorerkrankungen, die ein viel höheres Risiko haben berufsunfähig zu werden.
Ebenso müssen Versicherungsgesellschaften die Beiträge ihrer Kunden kalkulieren, um im Leistungsfall ihrer Leistungspflicht nachkommen zu können. Wäre die Risiken unbekannt, lägen die Ausgaben der Versicherungsgesellschaft sehr wahrscheinlich höher als die Beitragseinnahmen.
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