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  • AutorenbildAlex Backhaus

Ist die Private Krankenversicherung im Alter bezahlbar?

Aktualisiert: 8. Feb. 2020


Ob die Private Krankenversicherung (PKV) im Alter bezahlbar bleibt, hat nichts mit einer glücklichen Fügung oder auch Spielglück zu tun. Sondern einzig und allein mit einer von Beginn an vernünftigen Strategie und dem notwendigen Wissen.

Fakt ist: Die Private Krankenversicherung (PKV) und die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) wird zukünftig steigen. Das liegt unter anderem an den steigenden medizinischen Kosten, dem medizinischen Fortschritt und am demographischen Wandel. Dagegen kann man sich in beiden Systemen nicht wehren. Die GKV wird somit neben Beitragssteigerungen auch indirekten Preissteigerungen z.B. in Form von Streichungen von Leistungen und somit Zuzahlungen unterliegen. Im Gegensatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung gibt es in der PKV Vorsorgemöglichkeiten, um dem klug entgegenzuwirken.


Welche Kosten fallen in der PKV im Alter weg?

Sowohl der gesetzliche Zuschlag von 10 Prozent, welcher für die #Altersrückstellungen gebildet werden, als auch das Krankentagegeld (sofern als Einkommensausgleich im Krankheitsfall mitversichert) fallen ab dem 60. Lebensjahr weg.


Doch was bedeuten genau Altersrückstellungen?

In der #PKV werden Altersrückstellungen gebildet, um Beiträge dauerhaft stabil zu halten. Zum einfachen Verständnis zahlt man in jüngeren Jahren (bis zum 60. Lebensjahr) mehr ein, als es eigentlich nach statistischem Risiko notwendig wäre, damit im Alter, die tendenziell höheren Krankheitskosten aufzufangen werden.



Diese Grafik veranschaulicht den Beitragsverlauf einmal anhand der gelben Linie, wie er ohne Altersrückstellungen verlaufen könnte.

In jüngeren Jahren fallen statistisch gesehen weniger Krankheitskosten als im Alter an. Durch die gebildeteten Altersrückstellungen sollen steigende Beiträge über die Laufzeit geglättet werden.

Oftmals wird davon ausgegangen, dass Altersrückstellungen von jeder versicherten Person einzeln gebildet wird - das trifft aber nicht zu. Diese werden pro Alterskohorte gebildet. Eine Kohorte ist dabei eine Gemeinschaft eines Jahrgangs, die gemeinschaftlich im Sinne des Versicherungsgedankens Rückstellungen bildet.


Wie können Krankenversicherungsbeiträge im Alter zusätzlich gesenkt werden?

Grundsätzlich können zusätzliche Vorsorgemaßnahmen mit Hilfe sogenannter Beitragsentlastungsbausteine getroffen werden. Empfehlenswert ist es sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen, da Beitragsentlastungstarife mit jedem steigenden Lebensjahr teurer bei Vertragsabschluss sind. Je nach Anbieter können bis maximal 100 - 150 Prozent des Krankenversicherungsbeitrages gesenkt werden. Des Weiteren bieten manche Anbieter verschiedene Altersstufen an, ab wann die jeweilige Entlastung greifen soll.

Des Weiteren gibt auch die Möglichkeit eines internen Vertragswechsels. Dieses Wechselrecht ist in § 204 Versicherungsvertragsgesetz (VVG) festgelegt. Privat Versicherte haben so die Möglichkeit in einen günstigeren Tarif bei demselben Versicherer mit vergleichbaren Leistungsmerkmalen zu wechseln und die angesparten Altersrückstellungen komplett mitzunehmen und anrechnen zu lassen. Unter gewissen Voraussetzungen ist es auch möglich in den sogenannten Standardtarif zu wechseln.

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